Rendsburg

Rendsburger Schwebefähre – Rendsburger Hochbrücke – Deutschland

Die Rendsburger Schwebefähre (Rendsburger Hochbrücke) liegt in Schleswig-Holstein und ist weltweit einzigartig, denn sie ist gleichzeitig Schwebefähre und Eisenbahnbrücke. Die Gondel der Schwebefähre verbindet die beiden Ufer des Nord-Ostsee-Kanals, über die Hochbrücke selbst führt eine Bahnlinie. Dieses einmalige Design des Ingenieurs Friedrich Voss wurde 1913 eröffnet und ist seither regelmäßig in Betrieb.

Geschichte

Der Nord-Ostsee-Kanal (damals Kaiser-Wilhelm-Kanal) ist eine künstliche Wasserstraße. Er wurde zwischen 1887 und 1895 erbaut und seitdem überquert die Bahnlinie zwischen Neumünster und Flensburg den Kanal auf zwei parallel verlaufenden Drehbrücken. Das Problem dabei war, dass die Schiffe jeweils etwa eine halbe Stunde warten mussten, wenn ein Zug kam. Nicht nur für die Handelsschiffe, auch für die Kriegsmarine war die Tatsache, dass die geschlossenen Brücken die Flotte mehrere Stunden lang aufhielt, Grund zur Besorgnis und so wurde Druck ausgeübt, um eine Lösung zu finden, bei die beiden Verkehrsarten voneinander getrennt wurden.

Die Lösung bot eine neue Hochbrücke, die nach einem Entwurf von Friedrich Voss erbaut wurde und die ersten Drehbrücken ersetzte. Der Bau fand zwischen 1911 und 1913 statt, insgesamt waren 350 Arbeiter daran beteiligt. Zusammengefügt wurden 17.740 Tonnen Stahl mit 3,2 Millionen „aus bestem Siemens-Martin-Eisen hergestellten“ Nieten.

Da der Bahnhof von Rendsburg weniger als einen Kilometer vom Kanal entfernt liegt, stellte sich der Eisenbahnverwaltung die kostspielige und technisch schwierige Herausforderung, den Höhenunterschied zwischen dem Bahnhof und der Brücke zu überwinden. Die Lösung war eine 4,5 km lange Rampe in Form einer Kreiskehrschleife am nördlichen Ufer des Kanals („Rendburger Schleife“). Diese technische Lösung, die in bergigem Gelände geläufig ist, wurde hier erstmals in der Ebene angewandt. Der Bau kostete insgesamt 13,4 Millionen Mark, einschließlich der Umlegung der Bahnlinie.

Die Brücke wurde am 1. Oktober 1913 eröffnet, sie war damals die längste Eisenbahnbrücke Deutschlands, ein Titel der ihr erst 99 später streitig gemacht werden sollte..

Die Schwebefähre in Zahlen

  • Entfernung zwischen den Pfeilern: 140 m

  • Dauer einer Überfahrt: 90 Sekunden

  • Gewicht: 45 Tonnen

  • Länge der Gondel: 14 x 6 m

  • Höhe der Pfeiler: 68 m

  • Höhe der Plattform über dem Wasser: 42 m

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Credits und geistiges Eigentum

Abbildung oben: CC0 (Creative Commons) Alf van Beem

Galerie 1: / CC-BY-SA 3.0 (Creative Commons) Ilgner, Gerhard Dr. (Bundesarchiv)

Galerie 2: / CC BY-SA 4.0 Nightflyer / CC BY 3.0 (Creative Commons) Nightflyer / CC BY-SA 3.0 (Creative Commons) Walter Rademacher

Video: CC BY-SA 3.0 (Creative Commons) Holger.Ellgaard